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Think7-Tagung in Berlin: Übergabe des Think7-Kommuniqués an Bundeskanzler Olaf Scholz

Daniela Jacob Ko-Vorsitzende der Task Force Klima und Umwelt

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Bild: Bundesregierung/Henning Schacht

Eine hochrangige Delegation unter der Leitung von Dennis Snower (Global Solutions Initiative, GSI) und Anna-Katharina Hornidge (Deutsches Institut für Entwicklungspolitik, DIE) übergab am 25. Mai 2022 das Think7-Kommuniqué an Bundeskanzler Olaf Scholz, der den Vorsitz der G7 innehat. Daniela Jacob war in ihrer Funktion als Ko-Vorsitzende der Think7-Task Force Klima und Umwelt ebenfalls zugegen.

Das Kommuniqué fasst rund 70 Papiere des Think7 zusammen, in denen politische Empfehlungen für den G7-Gipfel in Elmau ausgesprochen werden. So plädieren die Autoren dafür, dass die G7 enger mit den G20-Staaten zusammenarbeiten sollte, um einem Rückfall in eine polarisierte Welt entgegenzuwirken und auf ein Ende des Krieges in der Ukraine hinzuwirken. Eine zweite zentrale Empfehlung lautet, dass die G7 gemeinsame Standards zur Messung des menschlichen Wohlergehens entwickeln sollte, die nicht nur wirtschaftliche Kriterien, sondern auch den Zustand der Umwelt und den sozialen Zusammenhalt berücksichtigen. Die dritte zentrale Empfehlung von Think7 an die G7 ist, dass die Arbeit der Staatengruppe in Zukunft kontinuierlich von Wissenschaft und Zivilgesellschaft begleitet werden sollte - bisher haben sich die Zusammensetzung und die Ziele der sogenannten verschiedenen G7 Engagement Groups mit jeder neuen G7-Präsidentschaft geändert.

Zur vollständigen Fassung des Think7-Kommuniqué

Die Think7-Tagung fand am 23. und 24. Mai 2022 in Berlin statt. Think7 ist ein Zusammenschluss führender Think Tanks aus den G7-Ländern. Sie arbeitet daran, forschungsbasierte Politikempfehlungen zur Unterstützung der deutschen G7-Präsidentschaft zu entwickeln und vorzuschlagen. Der Think7-Prozess wird gemeinsam von der Global Solutions Initiative und dem Deutschen Institut für Entwicklungspolitik (DIE) während der deutschen G7-Präsidentschaft 2022 koordiniert.

Die Global Solutions Initiative (GSI) und das Deutsche Institut für Entwicklungspolitik (DIE) übernehmen den Vorsitz der Think7-Gruppe während der deutschen G7-Präsidentschaft 2022.

Logo Think7 breit

Der Think7-Prozess unter der deutschen Präsidentschaft im Jahr 2022 wird Politikempfehlungen zur Unterstützung des Systemwandels in seinen fünf Arbeitsbereichen geben

• Klima und Umwelt
• Sozialer Zusammenhalt
• Internationale Zusammenarbeit für das globale Gemeinwohl
• Wirtschaftlicher Aufschwung
• Globale Gesundheit

Die Task Forces werden von Wissenschaftlern aus Forschungseinrichtungen und Think Tanks geleitet und sollen forschungsbasierte politische Empfehlungen erarbeiten, die die G7-Verhandlungen in Arbeitsgruppen und Ministertreffen zur Vorbereitung des Gipfels der Staats- und Regierungschefs unterstützen sollen.

Task Forces

Der Think7-Prozess im Jahr 2022 findet in thematischen Task Forces statt, die Experten aus Forschungseinrichtungen und Think Tanks aus G7-Ländern zusammenbringen. Die Task Forces entwickeln forschungsbasierte politische Empfehlungen für die politischen Entscheidungsträger der G7 und die G7-Engagementgruppen. Jede Task Force wird von drei Ko-Vorsitzenden geleitet, die von den Think7-Ko-Vorsitzenden ernannt wurden. Sie verfügen über enge Verbindungen zu relevanten politischen Entscheidungsträgern in den G7-Ländern und insbesondere in dem Land, das den Vorsitz der G7 innehat. Die Ko-Vorsitzenden sind für die Leitung der Diskussionen und Ergebnisse ihrer Task Force verantwortlich.

Klima und Umwelt

Daniela Jacob fungiert als Co-Chair der Task Force Klima und Umwelt. Die Task Force Klima und Umwelt befasst sich mit einem breiten Spektrum von miteinander verknüpften Themen, einschließlich Klima, biologische Vielfalt, sauberes Wasser, Luft, Land und Meere, Lebensmittel und Landwirtschaft, Energie, und Infrastruktur. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf den Senken und Quellen von Treibhausgasemissionen, arbeitsplatzreiche gerechte Übergänge, naturbasierte Lösungen und die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung hat die Arbeitsgruppe politische Empfehlungen für die deutsche G7-Präsidentschaft entwickelt, insbesondere solche, die den größten Einfluss auf die Reduzierung des Klimawandels haben.

Die Vorsitzenden der Klima- und Umwelt-Gruppe (neben Daniela Jacob sind dies John Kirton, University of Toronto, Director of the G7 and G20 Research Group und Lindsay Stringer, Professor in Environment and Development, University of York) haben unter dem Titel „Saving the Planet“ ein gemeinsames Themenpapier verfasst.

Zusammenfassung Issue Paper: Saving the Planet

Der Mensch zerstört den Planeten durch unablässige Treibhausgasemissionen, Landnutzungsänderungen und Umweltverschmutzung, was zu einem weit verbreiteten Verlust an biologischer Vielfalt und einer fortschreitenden Verschlechterung der Land-, Wald- und Meeresqualität führt, die die menschliche Gesundheit untergräbt und die Landwirtschaft und Nahrungsmittelproduktion beeinträchtigt. Diese Herausforderungen können innerhalb eines begrenzten Zeitfensters angegangen werden. Die G7-Staats- und Regierungschefs sollten bei ihrem diesjährigen Treffen in Elmau:

• Klimaclubs gründen
• Subventionen für fossile Brennstoffe abschaffen
• die Klimafinanzierung ausweiten
• die biologische Vielfalt fördern
• Nachhaltige Landwirtschaft, Lebensmittel- und Wassersicherheit stärken
• Schaffung von Vorteilen für die Klimagesundheit

Diese sechs Empfehlungen sollten auf eine Art und Weise umgesetzt werden, die die SDGs unterstützt, Arbeitsplätze schafft, alle einbezieht, die Gleichberechtigung fördert, die Gleichstellung der Geschlechter unterstützt, unabhängig überwacht und kontinuierlich verbessert wird.

Das komplette Issue Paper: Saving the Planet zum Download